Umweltcheck: Wie nachhaltig ist ein E-Bike?
E-Bikes werden immer beliebter und die Nachfrage steigt stetig an. Dabei stellt sich jedoch die Frage: Sind E-Bikes wirklich nachhaltig und umweltfreundlicher als Autos?
Wie umweltfreundlich ein E-Bike ist, hängt davon ab, wie es genutzt wird - Die bloße Anschaffung an sich ist noch nicht nachhaltig. Fakt ist jedoch: Das E-Bike ist umweltfreundlicher als ein Auto, benötigt allerdings mehr Ressourcen als ein herkömmliches Fahrrad. Unterm Strich kommt es also darauf an, wie und zu welchem Zweck das E-Bike genutzt wird.
Dass das herkömmliche Fahrrad nachhaltiger ist als ein E-Bike ist unumstritten. Doch wie genau sieht es im Vergleich zum Auto aus?
Die Vorteile von E-Bikes als Alternative zum Auto liegen auf der Hand: E-Bikes sind leise und verursachen deutlich weniger CO2-Emissionen, Feinstaub und Stickstoffdioxide als ein PKW. Mal angenommen der Akku des E-Bikes wird mit Ökostrom geladen, dann werden je nach Fahrweise und Beschaffenheit des Bodens ungefähr 0,5 bis 2 Kilowattstunden pro 100 Kilometer fällig. Bei einem Auto hingegen werden auf derselben Streckenlänge 40-80 Kilowattstunden verbraucht – die Energiekosten sind also rund 20 Mal höher.
Den größten Einfluss auf die Umweltbilanz von E-Bikes hat die Produktion des Akkus, da hier fast ausschließlich Lithium-Ionen-Akkus verwendet werden. Aber auch hier sind die bei der Herstellung und Entsorgung entstandenen Treibhausgasemissionen vergleichsweise gering. Bereits nach nur 165 Kilometern, die mit dem E-Bike statt dem Auto zurückgelegt werden, sind die CO2-Emissionen des Akkus ausgeglichen.
Die Umweltvorteile des E-Bikes können aber nur dann erreicht werden, wenn sie Fahrten mit dem Auto ersetzen. Vor allem auf Strecken zwischen 5 und 15 Kilometern kann das E-Bike punkten. Wem bisher der tägliche Weg zur Arbeit mit einem herkömmlichen Fahrrad zu anstrengend war, für den kann ein E-Bike ein toller Ersatz für das tägliche Pendeln sein. Damit PKW-Fahrten auch nachhaltig durch E-Bikes ersetzt werden können bedarf es öffentlicher und politischer Unterstützung: Die Radinfrastruktur sollte so verbessert und erweitert werden, dass Sicherheit und Attraktivität der Radwege erhöht werden.
Unsere Tipps für mehr Nachhaltigkeit beim E-Bike-Kauf:
- Schon beim Kauf auf Langlebigkeit und Qualität der Komponenten achten
- Ökostrom zum Beladen des Akkus nutzen
- Auf ausreichend Reifendruck achten – durch den geringeren Rollwiderstand wird weniger Strom verbraucht
- Beim Abstellen oder Lagern des Bikes sollte darauf geachtet werden, den Akku keinen zu hohen (+ 50 Grad Celsius) oder niedrigen (- 10 Grad Celsius) Temperaturen auszusetzten. Bei Fahrradtouren also immer besser einen schattigen Platz zum Abstellen suchen
- Bei einer Lagerung über mehrere Wochen oder Monate hinweg, liegt der optimale Ladezustand des Akkus bei 40 – 50 %
- Was das Ladeverhalten angeht, sollten vollständige Auf- und Tiefentladungen vermieden werden
- Akku und Rad richtig entsorgen: Der Akku sollte vor der Entsorgung herausgenommen werden und an einer Rücknahmestelle für Altbatterien oder auf einem Wertstoffhof abgegeben werden.
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